Rachilde – Monsieur Vénus

Kurzbesprechung

Rachilde war eine französische Fin-de-siècle Schriftstellerin, geboren 1860. Sie dürfte heute kaum noch bekannt sein. Ihr Roman „Monsieur Vénus“ ist mir durch Zufall in die Finger gekommen. Bei seinem Ersterscheinen 1884 löste er einen Skandal aus.

Zu Beginn des Romans wundert man sich darüber, da die Handlung zwar etwas seltsam ist, aber keineswegs skandalös. Man frag sich höchstens, um was es eigentlich geht. Im Laufe der Handlung stellt sich heraus, dass die Hauptakteurin des Romans sich als Mann fühlt und einen Mann liebt, der sich aber eher als Frau fühlt. Diese interessante Konstellation führt dann zu einigen Konflikten und einem dramatischen/drastischen Ende. Mehr will ich darüber gar nicht verraten.

Das Nachwort enthält viele interessante Informationen über das Leben von Rachilde, die in ihren Werken derartige Rollenmodelle öfters thematisiert, selbst aber ein ziemlich bürgerliches Leben führt.

Das Thema „Gender“ ist heute wieder sehr aktuell und daher ist es vielleicht interessant zu sehen, wie das in einem Roman vor fast 150 Jahren behandelt wurde. Der Roman ist keine Muss-Lektüre, aber eine interessante Abwechslung.

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