Gottfried Keller – Der grüne Heinrich

Seit einigen Jahren standen bei mir 2 hübsche in Leder gebundene Bücher des Insel Verlags im Regal, nämlich der grüne Heinrich von Gottfried Keller. Gottfried Keller hat ab 1847 an dem Roman geschrieben, der dann 1855 erschienen ist. Ist ein so altes Werk heute noch aktuell? Ich finde ja.

Es handelt sich um einen Entwicklungsroman, der die Lebensgeschichte des grünen Heinrich von Anfang bis Ende erzählt. Der Schreibstil ist immer noch sehr gut lesbar und einige alte Ausdrücke geben dem ganzen einen gewissen Charme.

Die Erzählung seiner Kindheit und Jugend ist vielleicht die beste Schilderung dieses Lebensabschnitts, die ich bisher gelesen habe.

Sein Erwachsenenleben dreht sich vor allem um seine Berufung zur Malerei und den Schwierigkeiten von Ausbildung, Beruf, Berufung und Verantwortung. Er hat eine starke Berufung, das Talent und wird nach vielen Rückschlägen auch erfolgreich, um am Ende doch noch zu scheitern. Es gibt wohl eine spätere Fassung mit einem etwas versöhnlicheren Schluss. Dieser Konflikt zwischen Berufung und Beruf ist ein heute immer noch sehr aktuelles Thema. Jedenfalls hat mir dieser alte Roman einiges zu denken gegeben und ich kann das Lesen dieses Buchs nur empfehlen.

Warum Insel den grünen Heinrich in rotes Leder gebunden hat, das erschließt sich mir allerdings nicht 😉

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