Als Exlibris Sammler kennt man Heinrich Vogeler natürlich als Jugendstil Künstler, bekannt ist er auch als Gründer der Worpsweder Künstlerkolonie. 2022 hatte er seinen 150. Geburtstag und daher auch etwas Aufmerksamkeit.
Der Schwerpunkt des Buchs von Klaus Modick ist die Zeit Vogelers auf dem Barkenhoff (Birkenhof) in Worpswede und seine Beziehung zu Rainer Maria Rilke. Die Geschichte basiert auf den Werken, Tagebüchern, Briefen und Lebenserinnerungen der beiden Künstler, ist aber fiktional, ein Roman, also kein Geschichtsbuch.
Der Roman liest sich sehr gut und unterhaltsam, stellt zu Beginn die Entstehung des Jugendstil Idylls Barkenhoff mit seinen illustren Bewohnern dar. Schnell bekommt die Idylle erste nach außen unsichtbare Risse und auch das Verhältnis zwischen Rilke und Vogeler ist nicht einfach. Hinzu kommen Rilkes komplizierte Verhältnisse zu den Frauen, die den Dichter nicht immer sehr sympathisch wirken lassen. Weitere Künstler und Künstlerinnen wie z.B. Paula Modersohn-Becker bevölkerten die Künstlerkolonie.
Ich will nicht zu viel verraten, aber am Ende begibt sich Heinrich Vogeler 1906 auf eine Reise und damit endet das Buch. Ich kann nur empfehlen, sich bei Wikipedia über das weitere Leben des Künstlers zu informieren, der vom Jugendstil Künstler zum Expressionisten und Sozialisten wurde und 1941 in der Sowjetunion verstarb. In diesem Kontext versteht man die seine ersten Zweifel, die im Roman dargestellt werden.
Von mir eine klare Empfehlung für dieses Buch.