Exlibris Geschichte

Die Geschichte der Exlibris beginnt kurz nach der Erfindung des Buchdrucks im 15. Jahrhundert. Bücher waren sehr teuer und wertvoll und natürlich wollten die Eigentümer der Bücher bzw. der Bibliothek ihre Schätze kennzeichnen. Das geschah durch das Einkleben von Exlibris oder durch eine Prägung auf dem Ledereinband, dann spricht man von Supralibros.

Exlibris wurden u.a. von bekannten Malern wie Albrecht Dürer, Lucas Cranach dem Älteren und Hans Holbein geschaffen.

Zu Beginn wurden Exlibris meist als Holzschnitt ausgeführt, später kamen dann Kupferstich und Radierung dazu. Auf die unterschiedlichen Techniken werde ich in einem späteren Abschnitt eingehen.
Motive waren meist Wappen, Porträts, biblische Motive und Bibliotheksinnenräume. Bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts war Heraldik das vorherrschende Sammelgebiet. Um diese Zeit entdeckte auch das selbstbewusst gewordene Bürgertum das Thema Exlibris und ließ sich Exlibris für seine Bücher anfertigen.

Das Thema Exlibris nahm damit einen großen Aufschwung und die ersten Exlibris Gesellschaften wurden gegründet, deren Hauptaufgabe die wissenschaftliche Aufarbeitung des Themas Exlibris ist, aber auch der Tausch von Exlibris.
Damit wurden Exlibris vom Bucheignerzeichen zu einem Tauschobjekt. Die Motive erweiterten sich von der Heraldik zu beliebigen Motiven, die den Interessen der Auftraggeber entsprachen. Auch die Exlibris Formate wurden teilweise größer. Als Bucheignerzeichen sollten Exlibris eine bestimmte Größe nicht überschreiten, als Tauschobjekt waren größere Grafiken natürlich interessant. Man sprach damals auch von Luxus Exlibris.

Wichtige Künstler entdeckten das Thema für sich und so war die Zeit Ende des 19. Jhds, Anfang des 20. Jhds eine der produktivsten Phasen der Exlibris Geschichte. Es entstanden z.B. sehr schöne Jugendstil Exlibris, aber auch expressionistische Werke.

Der zweite Weltkrieg war eine Zäsur auch für das Thema Exlibris, viele Gesellschaften wurden aufgelöst, viele jüdische Künstler und Sammler sind umgekommen oder mussten emigrieren. Nach dem zweiten Weltkrieg gab es zuerst andere Prioritäten und durch den kalten Krieg war auch ein Austausch mit dem Osten lange Zeit unmöglich. Das Thema Exlibris nahm dann erst ab den 50er Jahren wieder langsam Fahrt auf.

Ich werde mich auf dieser Website mit Exlibris ab ca. 1890 beschäftigen, d.h. die Themen Heraldik und ältere Exlibris werden nicht behandelt.

Im nächsten Abschnitt kommen wir zum Thema Sammeln.

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